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Politische Bildung in der Schweiz

Die politische Bildung ist ein Grundpfeiler der Demokratie. Die EKKJ liefert 2023 in ihrem Positionspapier eine Einschätzung der Situation und gibt Empfehlungen zur Stärkung der politischen Bildung in den verschiedenen Bildungsbereichen ab.

Unser politisches System und die Gesellschaft sind auf eine engagierte und partizipierende Bevölkerung angewiesen. In der politischen Bildung geht es vor allem darum, Kinder und Jugendliche zu befähigen, sich Informationen zu beschaffen und eine eigene Meinung zu bilden, damit sie ihre demokratischen Rechte wahrnehmen, und sich in Gesellschaft und Politik einbringen können.

Die politischen Bildung ist ein Grundpfeiler der Demokratie

Die EKKJ ist überzeugt, dass das nachhaltige Funktionieren der schweizerischen Demokratie von der politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen abhängt.

Das Wissen, wie das politische System in der Schweiz funktioniert, sowie das Verfügen über die notwendigen Kompetenzen wie Toleranz, Respekt, Kompromiss-, Konsens- und Konfliktfähigkeit und pluralistisches Debattieren können zu mehr gesellschaftlichem Engagement führen. Dieses Engagement trägt seinerseits zur politischen Bildung bei. Es entsteht eine positive Dynamik, für die das Wecken von Interesse ein zentrales Moment ist. Denn gerade bei jungen Menschen ist das Interesse an einem Thema ein wichtiger Motivationsfaktor für politische Partizipation. Für die politische Bildung ist die Anknüpfung an die Lebenswirklichkeit von jungen Menschen darum zentral.

Forderungen der EKKJ

  • Formale Bildung: Lerninhalte harmonisieren und Lehrpersonen stärken
    Heute bilden die sprachregionalen Lehrpläne in der Schweiz eine gute Grundlage für eine wirksame politische Bildung in der Schule. Eine Studie der EKKJ aus dem Jahr 2022 zeigt jedoch, dass sich die Jugendlichen eine national einheitliche und früher einsetzende politische Bildung wünschen. Der Bedeutung der Lehrpersonen für die politische Bildung muss Rechnung getragen werden. Insbesondere sieht die EKKJ Bedarf, die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen in der politischen Bildung weiter auszubauen.
  • Non-formale Bildung: Zugänge erleichtern und Finanzierung sichern
    Auch non-formale Bildungsangebote wie beispielsweise Jugendorganisationen, Kinderparlamente oder Jugendtreffs spielen bereits heute eine wichtige Rolle in der politischen Bildungslandschaft der Schweiz. Viele ausserschulische Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche und stellen einen wichtigen Pfeiler der politischen Bildung dar. Jedoch müssen die Hürden für die Teilnahme an solchen Angeboten gesenkt werden. Dies bedeutet zum einen, Hürden in den einzelnen Angeboten zu identifizieren und, wo möglich, die Zugänge zu erleichtern. Andererseits ist es wichtig, funktionierende Angebote in ländlichen und peripheren Regionen zu etablieren. Dafür ist eine gesicherte Finanzierung unabdingbar.
  • Bestehendes und vielfältiges Engagement anerkennen
    Freiwillige Engagements sind gesellschaftlich wichtig und stärken die politische Bildung nachhaltig. Daher erscheint es der EKKJ zentral, die vielfältigen Formen des politischen und zivilgesellschaftlichen Engagements von Kindern und Jugendlichen anzuerkennen und zu unterstützen, um das Engagement junger Menschen langfristig zu stärken.

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