Kinder und Jugendliche 4.0

Die Schlagworte «Digitalisierung» und «digitale Transformation» sind zurzeit fast täglich in den Medien zu finden. Während das Thema in Wirtschaftskreisen bereits intensiv diskutiert wird und die öffentliche Debatte prägt, sind viele Fragen noch offen – insbesondere jene, die Kinder und Jugendliche betreffen: Welche Kompetenzen sind in der Arbeitswelt der Zukunft gefragt? Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Freizeit von Kindern und Jugendlichen sowie auf das Familienleben? Welche Rolle spielen ausserschulische Aktivitäten und was für ein Potenzial haben sie? Wie geht man bewusst mit der ständigen Vernetzung um?

Von 2017 bis 2019 hat sich die Eidgenössische Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) mit dem Schwerpunktthema «Kinder und Jugendliche 4.0» befasst. Sie untersuchte den Einfluss der Digitalisierung auf Kinder und Jugendliche und legte den Fokus dabei auf die Identifizierung der Kompetenzen und Fähigkeiten, die sie für ein positives Erleben der Digitalisierung benötigen. Dazu berücksichtigte sie vor allem die drei Bereiche Bildung, Berufsaussichten und Freizeit.

Zunächst gab die EKKJ eine Literaturanalyse in Auftrag. Die von Sarah Genner von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) durchgeführte Studie gibt einen Überblick über den Einfluss der Digitalisierung auf Kinder und Jugendliche in verschiedenen Bereichen, insbesondere in Bezug auf Bildung, Arbeit und Freizeit.

Im Juni 2017 führte die EKKJ gemeinsam mit rund 50 ausgewählten Institutionen und Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen (Bildung, Wirtschaft, Forschung, Kinder- und Jugendpolitik, Medien, Freizeit und Kultur) einen Co-Creation Day durch, um konkrete Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung zu identifizieren.

Im Januar 2018 publizierte die EKKJ vier Thesen zum Einfluss der Digitalisierung auf Kinder und Jugendliche sowie eine Medienmitteilung.

Im März 2019 veröffentlichte die EKKJ den Bericht «Aufwachsen im digitalen Zeitalter» mit Beiträgen von Fachleuten aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Frühförderung und ausserschulische Aktivitäten. Kinder und Jugendliche bringen ihre Sichtweisen ein und es werden Praxisprojekte vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt auf den Kompetenzen, die Kinder und Jugendliche benötigen, um in einer digitalen Welt aufzuwachsen, zu studieren, zu arbeiten und daran teilzuhaben. Der Bericht schliesst mit 11 Forderungen der EKKJ an Politik, Wirtschaft, Bildung, Forschung und Gesellschaft.

Im August 2019 veröffentlichte die EKKJ die Broschüre «Always on. Wie erleben Jugendliche das ständige Online-Sein?». Die Broschüre gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage bei 16- bis 25-Jährigen zum Erleben von «always on». Diese Studie wurde im Auftrag der EKKJ von Rahel Heeg und Olivier Steiner der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW mit Unterstützung von M.I.S. Trend durchgeführt. Der Forschungsbericht der FHNW steht unter www.alwayson-studie.ch zur Verfügung.

Am Treffen der parlamentarischen Gruppe Kinder und Jugend vom 9. September 2020 wurde das Erleben und den Umgang von Jugendlichen mit dem ständigen Online-Sein diskutiert. Die Corona-Krise hat verdeutlicht, wie wichtig ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien ist. Nebst dem Co-Präsidium der PGKJ, kommen Olivier Steiner, Co-Autor der Studie „Always on“ und Dozent am Institut Kinder- und Jugendhilfe, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Marjorie Winkler, Direktorin von ciao.ch, und Benjamin Bosshard, Leiter der EKKJ-Arbeitsgruppe «Digitalisierung» zu Wort (siehe Videos unten).

 

Immer online, Chance oder Risiko für Jugendliche? 

Einblicke in die Sitzung der parlamentarischen Gruppe Kinder und Jugend vom 9. September 2020 .


Sitzung der parlamentarischen Gruppe Kinder und Jugend

Einführung von Nationalrat Reynard und Beitrag von Prof. Olivier Steiner


Sitzung der parlamentarischen Gruppe Kinder und Jugend

Beitrag von Benjamin Bosshard, Mitglied der EKKJ


Kompetenzmodell EKKJ Kinder und Jugendliche

Welche Kompetenzen brauchen Kinder und Jugendliche in der digitalen Arbeitswelt?